DaFWEBKON 2012

Konferenzprogramm ist HIER

Informationen über die Prototypstunde sind HIER

DaFWEBKON 2012 „Gruppen ohne Grenzen“

Verwendung von Handys in der Schule

Die SchülerInnen des neuen Jahrhunderts lernen anders als die früheren Generationen, die ihnen diese fantastischen, technischen  und globalen Hilfsmittel zum Lernen und zur Kommunikation geschafft haben. Wenn wir von der „diginativen“ Generation reden, dürfen die heutigen Erwachsenen nicht vergessen, dass wir eigentlich dafür verantwortlich sind, damit im IT-Traum  die ethischen und humanistischen Werte nicht verloren gehen würden.

Eine große Rolle spielt hier die Schule.  Die LehrerInnen müssten den Schülern und Schülerinnen beibringen, wie man mit der Technik richtig  umgehen soll. Es ist wichtig, die Menschen schon in der Schule auf das Leben in der digitalen Welt vorzubereiten. Und wir können das!

Die Präsentation:

Mobiltelefon in der Schule

 

Podiumsdiskussion “ Technologie und LehrerInnen“ DaFWEBKON 2012

Über mich: Ich bin Deutschlehrerin an einem Landgymnasium, aber habe auch Gesellschaftslehre, Estnisch als Muttersprache und IKT unterrichtet. Ich gehöre zum Vorstand des Estnischen Lehrerverbands und wirke bei der IT-Gruppe des Estnischen Deutschlehrerverbands mit.

Seit Juni 2006 bin ich Mitglied der DaFCommunity, die mein Leben ganz schön und interessant geändert hat. Herzlichen Dank, liebe Communityfreunde!

Mit der IT  in der Schule habe ich Erfahrungen seit 2003, als ich mit meiner damaligen Klasse am interntaionalen  Multimediawettbewerb der Firma Siemens teilgenommen habe. Diese Erfahrung war sehr toll und seit dieser Zeit habe ich Mut, mit den SchülerInnen grosse Sachen vorzunehmen.

Vor 4 Jahern hatten wir in Estland ein Projekt  „Laptops für die SchülerInnen“  An dieser Bildungsuntersuchung  beteiligten  sich 5 Klassen  und auch meine Klasse gehörte dazu.

Der Live-Online Unterricht (oder auch sünchroner Unterricht) interessiert mich sehr,  weil die SchülerInnen  kommunizieren, nicht fernsehen wollen. Und ausserdem bieten die Live-Online Stunden sehr viele globale Möglichkeiten zum Lernen und Lehren.

Und jetzt zum Thema… “Technologie ersetzt keine Lehrer, aber die Lehrer, die technisch fit sind, werden diejenigen ersetzen, die davon keine Ahnung haben” – Ray Clifford

Irgendwie ist es so geschehen, dass die Esten und Estinnen sehr IT-tüchtig sind. Bei uns hält man die Internetverbindung fast für das grundgesetzliche Recht. Die meisten Familien haben die PC-s oder Laptops oder iPad-s zu Hause und die Handyzahl ist wahrshceinlich grösser als die Einwohnerzahl in Estland. Die Esten haben im April 2007 sogar den ersten Cyberkrieg in der Weltgeschichte durchgelebt.

In der letzten Zeit spricht man immer mehr von der „digitalen Kultur.“  Man kann sagen, dass die Schule und insbesondere die LehrerInnen hier eine grosse Rolle spielen, um den Schülern und Schülerinnen in der digitalen Welt mehr Kultur beizubringen. Ob sie/wir dafür bereit sind? Ich glaube –  die Antwort ist Ja. Obwohl auch es auch in Estland viele Prensky-Gläubige gibt, die sich für „digitale Immigranten“ halten.

Mein Web2.0 Credo

http://www.ekspress.ee/2008/09/04/arvamus/4213-sotsiaalsed-vorgustikud-ja-konservatiivne-kool

Die sozialen Netzwerke und die konservative Schule

Wir sind Schüler von heute, die in Schulen von gestern von Lehrern von vorgestern auf die Probleme von übermorgen vobereitet werden.

(unbekannt)

Neulich wurde bei einer live-online Sitzung der DafLehrerInnen verschiedener Länder über das Thema social learning und dessen Entwicklung und Möglichkeiten gesprochen. Und dabei stellte sich heraus die interessante Tatsache, dass die SchülerInnen schon lange die Zusammenarbeitsprinzipien anwenden – nämlich bei dem gemeisamen Hausaufgabenmachen. Als Autor dieser Wahrnehmung wurde zwar der Amerikaner David Weinberger genannt, aber eigentlich gilt sie sowohl in Deutschland, in Österreich, in Finnland als auch in Estland und wahrscheinlich auch in anderen Ländern. Die SchülerInnen von heute machen ihre Hausaufgaben gemeinschaftlich. Gewöhnlich bilden sich bestimmte Gruppen, in denen die SchülerInnen dann miteinander per Internet oder Handy diskutieren und tüfteln. Bei uns benutzen sie besonders oft den MSN. In der Schule werden sie aber idviduell benotet. Eigentlich entfaltet solche Lernweise die Teamfähigkeit, eine so erforderliche Fertigkeit in heutiger Arbeitswelt. Und damit in diesen Netzwerken die Zusammenarbeit gelingen würde, braucht man die Fähigkeit des gegenseitigen Einvernehmens. Die Fähigkeit, die Motive und Absichte des anderen Menschen zu verstehen, vorausgesetzt, dass auch du selbst verstanden wirst.

Der deutsche Wissenschaftler Joachim Bauer ist zum Schluss gekommen, dass nicht die Gene der stärksten und agressisvsten Individuen weitergelebt haben, sondern die Gene dieser Vorfahren, die die erfolgreiche Zusammenarbeit leisten konnten, zum Beispiel ein Mammut fangen.

Die SchülerInnen haben intuitiv und teilweise natürlich auch aus der Not (die Hausaufgaben muss man fertigmachen) damit begonnen, womit man sich eigentlich auch beim Lehren beschäftigen sollte. Die Arbeitgeber verlangen von den Arbeitnehmern die soziale Kompetenz, Teamfähigkeit und die digitalen Fertigkeiten, aber inder Schule unterrichten wir die Kinder wie LinienarbeiterInnen, die alle gleichmässig richtig, nach unseren Vorstellungen denken sollen.

Wir halten uns mit Stolz für ein IT-Volk, aber im Bildungswesen kann man das nicht merken. Die Schulen sind wohl mit den modernen Computern ausgerüstet, aber jetzt haben wir einen neuen Jammer – was soll man mit denen im Unterricht eigentlich anfangen!

Tigersprung (Tiigrihüppe SA) hat sehr viel Energie investiert, um die LehreInnen fortzubilden. Der Nutzfaktor bleibt aber solange gering, bis die systematische  Annäherung dem Einsatz der modernen Lernmethoden fehlen wird.

Das Interesse und der Beitrag von den Pädagogikwissenschaftlern würde hier sehr hilfreich sein.

Ein groβes Hindernis ist die Angst vieler Erwachsenen vor den neuen Technologien.Sehr bereitet ist der Mythos, dass die Kinder sowieso den Computer besser kennen und die Erwachsenen sollten sich nicht für dumm verkaufen. Ohne Zweifel begreifen die Jugendlichen viele Sachen schneller und besser als wir, aber das ist noch kein Grund für uns, die Maus wegzuwerfen. Übrigens, nach einer Umfrage meinten ca 25% unserer SchülerInnen, sie seien klüger als die InformatiklehrerInnen. Andereseits zeigt der Schulalltag, dass die SchülerInnen ganz viel technische Hilfe der Lehrkraft brauchen, wenn sie etwas „nützliches“ mit dem Computer machen müssen.. Das ist eine wichtige Herausforderung für die LehrerInnen, sich im IT-Wesen auszubilden. Social software wird immer einfacher für die Benutzer und es gibt mehrere Möglichkeiten, den Unterricht interessanter zu gestalten. In der Idealvariante werden auch die LehrerInnen mehr Teamarbeit leisten und statt der mystsichen Fächerintegration im Curriculum entsteht die wirklich kreative Zusammenarbeit.

Bei uns hält man die Schule für eine konservative Institution, aber die sehr schnellle gesellschafltliche Entwicklung in den letzten Jahren hat die Situation verursacht, wo man sich im Bildungsleben viel schneller und flexibler handeln sollte. Sonst verwandeln wir uns vom Digitigervolk ins Putenzupfervolk.



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